Der 44. Eurovision Song Contest fand am 29. Mai 1999 in der Usshishkin Halle im International Convention Center in Jerusalem statt. Nachdem sich das norwegische Fernsehen bei der Austragung des ESC 1996 beschwert hatte, dass es bei der Sponsorensuche Probleme gab, wurde die „Big-4-Regel“ eingeführt; diese besagt, dass Deutschland, Frankreich, das Vereinigte Königreich und Spanien bei jedem Wettbewerb teilnehmen dürfen, egal wie sie im vorangegangenen Jahr abgeschnitten haben. Als erstes profitierte Frankreich davon, denn sonst hätte es aufgrund seiner schlechten Resultate 1998 und 1999 im Jahr 2000 gar nicht teilnehmen dürfen, dafür durfte Slowenien nicht teilnehmen.

Besonderheiten

Erstmals seit 1976 durften die teilnehmenden Länder wieder in der Sprache ihrer Wahl – vornehmlich Englisch – singen; bis einschließlich 1998 musste jedes Land in der oder den Amtssprache(n) antreten. Diese Sprachenfreiheit gilt seitdem und hat den Anteil der landessprachlichen Beiträge stark reduziert. Darüber hinaus war beschlossen worden, dass Live-Musik bei den Beiträgen nur noch optional war. Das nahm der gastgebende Sender IBA zum Anlass, das Live-Orchester zur Kostenersparnis ganz zu streichen. Damit waren alle Lieder mit Halbplayback bei der TV-Show, was seitdem gang und gäbe ist.

Für Deutschland nahm die Gruppe Sürpriz mit dem Titel Reise nach Jerusalem – Kudüs’e seyahat teil, der auf dem dritten Platz landete. Die Sängerin Corinna May hatte den deutschen Vorentscheid mit dem Titel Hör’ den Kindern einfach zu gewonnen. Da der Titel schon einmal auf Englisch veröffentlicht worden war, wurde sie disqualifiziert.

Bobbie Singer holte mit Reflection den zehnten Platz nach Österreich. Der Siegertitel wurde der schwedische Beitrag von Charlotte Nilsson mit Take Me to Your Heaven, der aber wie der isländische Titel All out of Luck von Selma in Deutschland und Österreich punktemäßig wenig Anklang fand. Litauen war nach der missglückten Premiere 1994 wieder vertreten, kam allerdings nur auf den 20. Platz. Bosnien-Herzegowina erreichte mit dem siebten Platz und einem auf Französisch und Bosnisch gesungenen Titel erstmals die ersten Zehn, musste aber aufgrund der sehr schlechten Ergebnisse seit 1995 trotzdem 2000 aussetzen, was bis heute ein Rekord in Zeiten der Relegation ist.

Zum ersten Mal gab es gleich drei Moderatoren, darunter Dafna Dekel, die bereits beim Eurovision Song Contest 1992 als Interpretin für Israel angetreten war. Zur Qualifikation der Teilnehmer für das Jahr 2000 wurde der Fünf-Jahres-Durchschnitt herangezogen, dadurch qualifizierte sich auch Zypern mit seinem vorletzten Platz.

Zum Abschluss, nach dem Siegertitel, sangen alle Interpreten gemeinsam den Siegertitel des Wettbewerbs 1979 Hallelujah als Friedensbotschaft an die Menschen der Jugoslawienkriege.

In diesem Jahr wurde der von einer Fanseite initiierte Barbara Dex Award zum dritten Mal vergeben. Mit diesem nicht ganz ernst zu nehmenden Preis soll das „schlechteste“ Outfit des Wettbewerbes ausgezeichnet werden. Die diesjährige Gewinnerin war Lydia aus Spanien.

Teilnehmer

Bosnien-Herzegowina, Dänemark, Island, Litauen und Österreich waren wieder dabei. Finnland, Griechenland, Mazedonien, Rumänien, die Schweiz und die Slowakei mussten eine Zwangspause einlegen. Russland war 1998 für den Wettbewerb nicht zugelassen und bekam auch in diesem Jahr keine Starterlaubnis, da man das letztjährige Event nicht im Fernsehen übertragen hat, was das Reglement der EBU besagte. Hierbei sei erwähnt, dass sich die Schweiz an der deutschen Vorentscheidung mit einem Lied beteiligt hat.

Wiederkehrende Interpreten

Abstimmungsverfahren

In den einzelnen Ländern wurden die zehn besten Lieder per Televoting von den Zuschauern gewählt. Danach vergaben die einzelnen Ländern 12, 10, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2 Punkte und 1 Punkt an diese zehn besten Lieder. Nur Bosnien-Herzegowina, Irland, Litauen und die Türkei griffen auf Jurys zurück.

Platzierungen

Die rot markierten Länder mussten im Folgejahr 2000 wegen ihres schlechten Fünf-Jahres-Punktedurchschnitts aussetzen.

Punktetafel

* Die Tabelle ist senkrecht nach der Auftrittsreihenfolge geordnet, waagerecht nach der chronologischen Punkteverlesung.

Statistik der Zwölf-Punkte-Vergabe

Siehe auch

  • Liste der Sieger und Veranstaltungen des Eurovision Song Contests

Weblinks

  • Eurovision.tv
  • Eurovision.de
  • diggiloo.net

All Conductors of Eurovision 1990 EUROVISION SONG CONTEST

Eurovision 1999 Germany's Sürpriz in focus EuroVisionary

78 Eurovision 1999 Contest Stock Photos, HighRes Pictures, and Images

Eurovision 1999 Results Voting & Points

Eurovision 1999 El Cajón Desastre